Der kanadische Verkehrstechnikkonzern Bombardier wurde 1942 gegründet. Das in Montreal ansässige Unternehmen ist einer der weltweiten Marktführer in der Produktion von Regionalflugzeugen/Business-Jets, Schienentechnik und Freizeitfahrzeugen. Ferner werden Finanzdienstleistungen und Vermögensmanagement angeboten. Der Konzern beschäftigt 79.000 Mitarbeiter in 23 Ländern. Im vergangenen Geschäftsjahr (bis 31. Januar 2001) erzielte der Konzern einen Umsatz von umgerechnet 22,86 Mrd. DM und einen Gewinn von 1,38 Mrd. DM. Über 90% des Umsatzes werden außerhalb Kanadas erzielt.
Noch aus der Gründungszeit stammt die Produktion von Schneemobilen und Raupenfahrzeugen, die heute einen Teil des Unternehmensbereichs Freizeitprodukte darstellt. Dazu gehören auch Sportboote, Jet-Skis und Elektrofahrzeuge. Im Finanzbereich werden weltweit Finanzdienstleistungen angeboten.
Die
Sparte Schienenverkehrstechnik ist der Konzernbereich mit dem stärksten
Wachstum. Was anläßlich der Olympiade 1976 in Montreal mit dem
Aufbau der U-Bahn, begann soll künftig 40% am Konzerngeschäft
ausmachen. In Deutschland wurde Bombardier durch die Übernahme von
Talbot aus Aachen (1995) und der Deutschen Waggonbau aus Berlin (1998)
öfters in den Schlagzeilen genannt. Der letzte große Coup war
die Übernahme von Adtranz, einer DaimlerChrysler-Tochter. Durch die
am 1. Mai abgeschlossene Übernahme wurde Bombardier Weltmarktführer
im Eisenbahnbau mit einem Marktanteil von 24%. Die europäische Zentrale
wird übrigens in Berlin sitzen.
Der wichtigste Konzernbereich mit ca. 50% Umsatzanteil ist der Flugzeugbau. Zwar ist Bombardier nur drittgrößter Produzent von Zivilflugzeugen (hinter Boeing und Airbus), jedoch ist man bei Kleinflugzeugen unangefochtener Weltmarktführer. Bekannt wurde Bombardier mit den sog. Learjets. Die Regionaljets mit 30 – 100 Sitzplätzen gehören zu den am schnellsten wachsenden Segmenten im Flugzeugbau. Zum einen wird der Zubringerdienst zu Großflughäfen immer wichtiger. Zum anderen möchten sich vor allen Geschäftsreisende durch Direktverbindungen lästige Umwege über zentrale Knotenpunkte ersparen.
Bei den vor 2 Wochen vorgelegten Quartalszahlen
konnte Bombardier deutlich zulegen. Der Gewinn je Aktie wurde gegenüber
dem Vorjahreszeitraum von 0,13 auf 0,17 Kan. Dollar gesteigert. Der Umsatz
stieg den Angaben zufolge von 3,3 auf 4,0 Mrd. Kan. Dollar, der Nettogewinn
hat sich von 147 auf 241 Mio. Kan. Dollar erhöht. Aufgrund der vollen
Auftragsbücher stehen die Chancen gut, dass der Höhenflug des
Konzerns und damit auch der Aktie noch einige Jahre anhalten wird. Bombardier
Chef Brown sieht für die nächsten Jahre einen Boom im Luftfahrtgeschäft,
deutlich anziehende Umsätze im Bereich Schienenfahrzeuge sowie eine
steigende Nachfrage nach Freizeitmobilen.
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